Demo erhebt für Bücherei das Wort

  22.03.2001 / Neue Ruhr Zeitung

Moers. Der Widerstand gegen die vom Rathaus beabsichtigte Schließung der Scherpenberger Bücherei formiert sich: Am morgigen Samstag solls eine Demonstration auf dem Altmarkt geben. Symbolischerweise um 5 vor 12. "Es darf nicht sein, dass an der Jugend gespart wird. Sie muss lesen", sagte uns gestern Marie-Luise Hülsberg, Vorsitzende der "Literarischen Gesellschaft" (rund 100 Mitglieder, auch Hanns-Dieter Hüsch ist dabei). Schulen, Kindergärten und andere Bücherei wurden bereits angesprochen. "Wir wollen an den nächsten sieben Samstagen bis zur Ratssitzung protestieren, und uns dabei steigern", so Hülsberg weiter. In der Redaktion gingen mehrere Briefe und Anrufe von Scherpenbergern ein, die sich vehement für den Erhalt der Bücherei einsetzen. "Den Kindern darf nicht das Fundament der Bildung entzogen werden", meinte etwa Claus Peter Küster. Gleichwohl, so Marie-Luise Hülsberg, könne man sich eine Verlegung der Bücherei zum VHS-Gebäude vorstellen. "Es muss aber gewährleistet sein, dass sie breiten Bevölkerungskreisen erhalten bleibt." Die Bücherei sei ein Treff in dem Stadtteil. Dieser Meinung sind auch die SPD Rheinkamp und die Grünen-Ratsfraktion. "Büchereien sind die Kultur des kleinen Mannes", meint etwa Silvia Rosendahl für die SPD. Und auch das Bürgerbüro in Meerbeck sei zu erhalten. - Maren Schmidt für die Grünen: "Die Stärkung der Stadtteile bleiben leere Wort, wenn die Büchereien geschlossen werden. Wir stützen den Protest." M.L.