Überraschung unter der Decke

  16.01.2002 / LOKALAUSGABE / MOERS

Erster Sanierungsabschnitt für 2,5 Millionen Euro fertig gestellt. Zwei Abschnitte folgen.

MOERS. Schwitzen im Klassencontainer (im Sommer), Staub schlucken im Flur und Baulärm im Ohr - solche Beschwerlichkeiten haben für einen Teil der Lehrer und Schüler an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule bald ein Ende. Gestern präsentierte die Stadt zusammen mit der Schule den ersten Sanierungsabschnitt im Alttrakt der Schule. Rund 2,5 Millionen Euro (fünf Millionen Mark) stecken in den wie neu strahlenden 16 Klassenräumen. Angefangen hatten die Arbeiten vor etwa einem Jahr noch als reine PCB-Sanierung, dann wurden Brandschutzmängel festgestellt - und damit begannen die eigentlichen (bösen) Überraschungen, seufzte gestern der 1. Beigeordneter Hans-Gerd Rötters: Beispielsweise befanden sich Luftschächte unter der Decke verborgen, die im Falle eines Feuers Rauch und Flammen in Windeseile verbreitet hätten. Dicke Kabelstränge schlängelten sich unverhüllt über den rohen Beton; sinnigerweise die Deckenheizug dicht daneben. Auch Schimmelpilz entdeckte man in dem 1965 errichteten Trakt (in dem übrigens auch Rötters schon die Schulbank drückte). Die Schächte wurden geschlossen, die Kabelbündel verkapselt. Überhaupt wurde der sanierte Schulteil runderneuert mit modernem Brandschutz neuen Fenstern und Decken, neuer Haustechnik und neuen Möbeln. Sensoren steuern die Beleuchtung, Elektronik die Brandschutzeinrichtungen. Weil die Wände schon einmal frei lagen, erhielt jeder Klassenraum Computeranschlüsse und einen Internetanschluss. "Wir haben jetzt eine Ausstattung, von der wir vorher nur träumen konnten", freut sich Schulleiter Dr. Mielke. So lobt er auch "die exellente Zusammenarbeit zwischen Schule, Stadt und dort speziell mit dem "Sanierungsteam Adamek", das gestern mit Bernd Adamek und Rainer Hauf vertreten war und die Arbeiten erläuterte. Auch Lehrerin Schulze und die Schülervertretung schlossen sich dem Lob an: Die Lehrerin erwartet positive Auswirkungen auf das Lernklima, die Schüler schlicht "eine Superverbesserung" in den neu gestalteten Räumen. Aber noch ist nicht aller Sanierungstage Abend: Die nächsten zwei Sanierungsabschnitte stehen noch bis Ende 2003 an. Noch einmal 2,5 Millionen Euro (fünf Millionen Mark) wird das kosten, so dass die Gesamtsanierung fünf Millionen Euro oder rund zehn Millionen Mark verschlungen haben wird. Jetzt müssen die Klassen 7 bis 10 in die Container. Allerdings können von den 18 aufgestellten Containern vier schon einmal abgebaut werden. In neun Monaten soll der 2. Sanierungsabschnitt fertig werden, der dritte am Jahresende 2003. Und dann wird es heißen: Ende gut, alles gut, jetzt wird gefeiert!

RUDOLF PIZMOHT
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