Mann der Tat

 
  21.07.05 (RP)

SERIE WAS MACHT EIGENTLICH?

Mann der Tat

In seiner Amtszeit hat Heinz  Oppers als Stadtdirektor entscheidend die Entwicklung von Moers geprägt. Der 84-Jährige erfreut sich heute an seinen Enkelkindern - und beobachtet weiter die Kommunalpolitik.

moers „Wesentliches hat sich ja in der Stadt nicht verändert“, zieht Heinz  Oppers Bilanz. Heute werde - etwa in Sachen Innenstadtplanung - zu viel diskutiert, was am Ende gar nicht machbar sei. Zu seiner Zeit wurde gehandelt: Etwa bei der Sanierung der Moerser Altstadt und der Umwandlung der Steinstraße zur Fußgängerzone. Von 1960 bis Ende 1985 - zunächst als Stadtbaurat, später als Stadtdirektor - prägte  Oppers die Entwicklungen in der Stadt Moers.

„Sehr gute Mannschaft“

Sein größter Erfolg? „Die Rettung der Stadt Moers vor der drohenden Eingemeindung nach Duisburg“, meint  Oppers. Das wäre ein Jammer gewesen.“ Am Beispiel der Stadt seiner Kindheit, Homberg, sieht er heute noch, welche Entwicklung auch Moers gedroht hätte. „Die alte Stadt wäre untergegangen.“ Heute lebt der 84-Jährige mit seiner Frau Johanna in Hülsdonk und genießt die Stunden im park-ähnlichen Garten. Mit großer Freude verfolgen sie die Entwicklung der beiden Kinder und der vier Enkelkinder. Natürlich sind die Großeltern mega-stolz, wenn es zu Konzerten der Enkel geht.

Von Heinz  Oppers dürften sie das musikalische Talent nicht haben. „Ich kann noch nicht mal Noten lesen“, räumt er ein. Sein Hang geht - als Architekt erklärbar - eher zum Malen und Zeichnen. Gleiches gilt für seine Frau Johanna, die spät mit der naiven Malerei angefangen hat und einige Erfolge zu verzeichnen hatte. Kontakt zu ehemaligen Kollegen hat Heinz  Oppers kaum noch. Ausnahme: Karl-Heinz Mroschek, sein Erster Beigeordneter, und sein Nachfolger Karl-Friedrich Wittrock. Man besucht sich zu den Geburtstagen.  Oppers feiert seinen Ehrentag aber gern in der Eifel, um in Moers allem Trubel aus dem Weg zu gehen.

Gern erinnert er sich an seine „sehr gute Mannschaft“. An die 40 Schulen habe man gebaut und gut 400 Kilometer Straßen in Moers ausgebaut. Gern läuft er auch durch den Freizeitpark. Seine Arbeit in überörtlichen Gremien brachte ihn auf die Idee, so etwas Ähnliches wie einen Revierpark auch in Moers zu gestalten. Die Zusammenlegung der Funktionen von Bürgermeister und Stadtdirektor hält  Oppers für den richtigen Weg - obwohl die Zusammenarbeit mit Albin Neuse immer hervorragend gewesen sei. Und auf die Frage, was er denn denkt, wenn er heute hört, dass die Rathäuser in einem so schlechten Zustand sind, dass sie wahrscheinlich abgerissen werden müssen: „Unbegreiflich“!

VON DIRK MÖWIUS


Heinz  Oppers

Vita Der gebürtige Scherpenberger wuchs in Homberg auf. In Moers besuchte er die Realschule. 1939 machte er sein Abitur.

Studium Nach seiner Zeit als Soldat im Zweiten Weltkrieg studierte er in Braunschweig und Aachen.

Beruf Zunächst war er Stadtbaumeister von Homberg. 1960 kam schließlich er als Stadtbaurat nach Moers. Als Nachfolger von Dr. Wilhelm Jansen, der im Zusammenhang mit der Kuhn-Affäre zurücktreten musste, wurde er 1975 Stadtdirektor.

Am 27. Dezember 1985 schied er wegen des Erreichens der Altersgrenze vor Ablauf seiner Wahlperiode aus.
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